Im Hinterland der Fotografie

Herzlich willkommen auf meiner fotografischen Reise durch das Hinterland! Ich bin Matthias Süßen, ein begeisterter Hobbyfotograf, der seine Leidenschaft in abgelegenen Winkeln und stillen Landschaften, aber auch in urbanen Räumen findet. Die Idee zu Hinterlandscapes entstand im Jahre 2023 während einer persönlichen Krise, aus der ich im Nachhinein viel Kraft gezogen habe.

Die Kasseteiche

Für mich ist das Hinterland mehr als nur geografischer Raum – es ist eine Quelle der Inspiration, ein Ort, an dem die Schönheit der Natur in ihrer reinsten Form erstrahlt. Auf meinen Entdeckungstouren durch abgelegene Felder, ruhige Dörfer und malerische Hügel halte ich stets Ausschau nach neuen Perspektiven auf altbekannte Motive. Es fasziniert mich, wie sich das Licht in den sanften Hügeln bricht oder wie die Schatten über verlassene Architektur tanzen. Es ist die Suche nach der Schönheit und dem Außergewöhnlichen im Alltäglichen, die mich immer wieder in das Umland treibt.

Im Schwentinental

Primär bin ich als Landschaftsfotograf unterwegs, immer auf der Suche nach dem perfekten Moment, der die Magie des Hinterlands einfängt. Doch auch Architektur und Tiere haben einen festen Platz in meinem Portfolio. Ob die imposanten Strukturen vergangener Zeiten oder die faszinierende Tierwelt, jedes Motiv erzählt seine eigene Geschichte, und es ist mir eine Freude, diese Geschichten durch meine Linse festzuhalten.

Luchs an der Rabenklippe im Harz

Diese Webseite ist meine Bühne, auf der ich meine fotografischen Abenteuer teile. Hier kannst du mit mir auf Reisen gehen, die Stille des Hinterlands erleben und die Welt durch meine Augen sehen. Ich lade dich ein, gemeinsam mit mir die Schönheit im Unscheinbaren zu entdecken und den Zauber des Hinterlands zu erkunden. Hauptsächlich werde ich mich dabei in Norddeutschland aufhalten: in Ostfriesland, meiner alten und Schleswig-Holstein, meiner neuen Heimat. Aber auch der Harz und Hohenlohe gehören seit Jahren zu meinen liebsten Fotospots. Daneben werde ich über meine Reisen berichten.

Regenbogen über der Hohenloher Ebene

Apropos Reisen: Hinterlandscapes ist der ausdrückliche Aufruf dazu, das eigene Reiseverhalten zu überdenken. Vor allem aus Gründen des Klimaschutzes. Immer wieder höre ich, wie Menschen von fernen Zielen sprechen. Und bei Instagram scheinen hauptsächlich Menschen vertreten zu sein, die vorgestern in Japan, gestern in Südafrika waren und heute in Patagonien spektakuläre Landschaften ablichten, um dann morgen im isländischen Hinterland die Kamera aufzubauen.

Beruflich habe ich viel mit Social Media zu tun. Du findest mich bei Facebook, Instagram, Twitter aka Eggs, Bluesky, Linkedin und wie sie alle heißen. Ich weiß daher, dass die Algorithmen der Plattformen so aufgebaut sind, dass man eigentlich permanent etwas posten muss, um Reichweite zu bekommen. Schneller, höher, weiter und immer spektakulärer muss es sein: Ein paar Bilder, dazu noch ein Video und vielleicht noch ein Livestream von vor Ort. Natürlich dabei die Hashtags und die Ortsmarkierung nicht vergessen und wenn es geht noch per Story auf den neuen Beitrag hinweisen und/oder die Fans anpingen.

Das kann machen, wer es mag oder wer dafür bezahlt wird. Und nicht alles an sozialen Netzwerken ist schlecht. Auch ich werde weiterhin dort vertreten sein.

Haus auf dem Graswarder
Tief in mir habe ich eine große Sehnsucht nach Meer.

In meiner Freizeit möchte ich jedoch entschleunigen. Und da ist diese Webseite genau die richtige Plattform für mich. Ich freue mich natürlich, wenn meine Texte gelesen und meine Bilder gesehen werden, werde mich davon aber nicht hetzen und oder zu möglichst fernen Orten treiben lassen. Wirklich exotische Orte gibt es außerdem kaum noch. Irgendjemand war immer schonmal da und es existieren mindestens tausende Bilder von nahezu jedem Ort auf dieser Welt.

Daher Hand aufs Herz: Muss es im Urlaub oder zum Fotografieren immer die Flugreise nach Übersee sein? Oder lassen sich vielleicht im eigenen Hinterland interessante und unbekannte Dinge entdecken? Lässt sich ein x-Fach fotografiertes Motiv anders in Szene setzen? Das sind Dinge, die mich inzwischen anspornen.

Irgendwo im Nirgendwo. Ich musste Ostfriesland erst verlassen, um in meiner Heimat Orte wie diesen zu entdecken.

Ich weiß, wie banal die eigene Umwelt zunächst erscheinen mag. Meine alte Heimat Ostfriesland habe ich auch erst neu entdecken können, nachdem ich weggezogen war. Danach habe ich aus beruflichen Gründen alle paar Jahre den Wohnort gewechselt, sodass das jeweilige Hinterland für mich immer exotisch blieb.

Seit sieben Jahren wohne ich nun in Kiel. Langeweile hat sich dabei aber nie eingestellt. Hier in Schleswig-Holstein gibt es so viel zu entdecken. Manchmal denke ich, man könnte einen Dartpfeil auf die Landkarte werfen, um genau dort hinzufahren und festzustellen, dass es toll und absolut interessant ist. Ich bin mir da ziemlich sicher, dass dies auch bei ein deiner Umwelt so ist. Außerdem ist die Anreise viel weniger stressig. Und fliegen kann man ja auch mit der Drohne 😉

Dieser See hat nicht einmal einen Namen

Ob du häufig fliegst oder nicht, bleibt natürlich dir selbst überlassen. Und auch, wie du mit „guten“ Vorsätzen umgehst. Ich bin selbst ein Meister im Brechen selbiger. Denn immer wieder packt mich das Fernweh. Ich liebe Italien, bin gerne bei Verwandten in Kanada zu Besuch und bin ein großer Frankreich-Fan. Auch Ost- und Nordeuropa möchte ich weiter entdecken.

Jahrelang habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht, welchen Einfluss mein Reiseverhalten auf die Umwelt hat. Das hatte sich schon vor Corona etwas geändert. Silvester 2019 beschloss ich, ein Jahr lang auf das Fliegen zu verzichten und zu versuchen, alle meine Reiseziele mit der Bahn zu erreichen. Das hat (nicht nur) bei einer Reise nach Venedig super geklappt. Aber dass ich nahezu drei Jahre nicht fliegen würde, hätte ich seinerzeit nicht gedacht. Und doch bin ich mit meinen Urlauben sehr zufrieden. Nun bin ich kein Dogmat. In Zukunft werde ich sicher ab und an in das Flugzeug steigen. Nur werde ich darüber viel intensiver nachdenken, als dies früher der Fall war.

Es muss nicht immer Ostsee sein. Der Westensee ist auch schön.

Doch zurück zum Hinterland: Erstaunlicherweise gibt es gar keine genaue Definition, was das eigentlich ist. In der Humangeografie, weiß Wikipedia, ist Hinterland ein „ländliches Gebiet, das größeren Städten oder Einzugsgebieten nachgelagert ist und nur von wenigen Einwohnern bewohnt wird. Meist ist das Hinterland durch eine reduzierte Infrastruktur gekennzeichnet“.

Herbstwald in Neuwühren

International hat der Begriff Karriere gemacht. So wurde er als L’hinterland ins Französische, als El hinterland ins Spanische, als hinterlândia ins Portugiesische und 1888 als The hinterland auch ins Englische übernommen. Die Italiener sprechen ganz selbstverständlich von hinterland.und meinen damit das Einzugsgebiet einer Hafenstadt oder generell einer größeren Stadt. In Australien steht es für Gebiete, die in einem größeren Abstand von der Küste liegen, im Gegensatz zu den riesigen Flächen im Landesinneren, die als Outback bezeichnet werden. Bezogen auf die Vereinigten Staaten (USA) handelt es sich beim Hinterland mitunter um ein negativ konnotiertes Synonym des Heartlands. Auch im Deutschen hat das Hinterland mitunter nicht den besten Ruf. Manche setzen ihn gleich mit Hinterwelt.

Großsteingrab im schleswig-holsteinischen Hinterland

Natürlich ist Hinterland immer eine Frage der Perspektive. Für manch Hamburger liegt Kiel im Hinterland der Hansestadt, während für viele Kieler das Hinterland an der Stadtgrenze beginnt. Für die dort lebenden Dorfbewohner ist hingegen ihre Kommune das Zentrum ihrer Welt und das Hinterland beginnt dementsprechend erst an deren Rändern. Manch Stadtbewohner träumt von einem Häuschen im Grünen, andere wiederum verbinden mit dem Hinterland die totale Isolation.

Sonnenaufgang über den Sorgwohlder Binnendünen

Ich selbst habe in meinen bisherigen Wohnorten Ostfriesland, Oldenburg, Bremen, Berlin, Leipzig, Langenburg schon diverse Hinterländer erlebt. Jedes hatte etwas für sich und in jedem gab es viel zu entdecken.

Diese Seite ist meine Liebeserklärung an die norddeutsche Pampa, das Berliner jwd, das Ostdeutsche Outback, das Süddeutsche Hintertupfing, die schwäbische Walachei, württembergisch Sibirien und all die anderen Enden dieser Welt, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Ich habe es immer genossen, diese zu erkunden. Dieser Entdeckerdrang, diese Suche nach kleinen und großen Geschichten, nach schönen Motiven, der überwältigenden Natur hat bis heute nichts von seinem Reiz verloren.

Im Hinterland ist es oft schön dunkel. So sind Leuchtende Nachtwolken über Laboe deutlich zu sehen.

Wenn mich jemand fragt, wo ich ein Foto gemacht habe, ist es für mich immer wieder schön, in die überraschten Gesichter zu schauen, wenn ich erkläre, dass ich das Bild quasi bei ihr oder ihm vor der Haustür gemacht habe. Nur eben zu ungewöhnlichen Zeiten oder aus einer ungewöhnlichen Perspektive. Das Gute liegt oft so nah. Man muss nur genau hinschauen.

Die Bülker Huk

Das musste auch ich erstmal lernen, als ich über die Wikipedia einen komplett neuen fotografischen Zugang zu meiner alten und Herzensheimat Ostfriesland gefunden habe. Die ersten Bilder, die ich da gemacht habe, waren nur dazu gedacht, irgendwelche Artikel zu bebildern. Egal wie. Über die Jahre habe ich jedoch einen ganz anderen Anspruch an mich und meine Bilder entwickelt.

Inzwischen gehe ich viel gezielter und geplanter vor, überlege mir, zu welcher Jahres- oder Tageszeit ich die Motive ansteuere. Und gerade über die Wikipedia habe ich schon viele mir bis dato völlig unbekannten Orte angesteuert oder alte Bekannte in neuem Licht betrachtet. Orte, die ich früher gemieden habe, steuere ich inzwischen gerne an.

Hier ging schon Otto ein Licht auf.

Inzwischen bin ich in Kiel gestrandet. Und damit in einer Stadt, die ein unglaublich vielfältiges Hinterland hat. Von der hügeligen Holsteinischen Schweiz über die anmutige Probstei, die Region um den Westensee, den Dänischen Wohld und die Ostsee mit ihren baumbestandenen Steilküsten stehen mir hier unglaublich viele Gegenden mit einer eigenen Stimmung und Ästhetik zu Auswahl, an der ich mich nie satt sehen kann. Ich freue mich, dieses Glück hier mit dir teilen zu können.

4 Kommentare

  1. Welch eine wundervolle Hommage an das „Hinterland“! Ich bin auch so ein „Hinterweltler“, der hauptsächlich längst der eigenen Haustür stöbert und dafür wohnen wir in Schleswig-Holstein einfach perfekt! Frei nach dem Motto: Nich lang snacken, Kamera packen!

  2. Neben den wunderschön fotografierten hinterländischen Orten, gibt es bei dir auch ganz herrlich was zu lesen … bei ganz vielen deiner Gedanken könnte ich ein dickes Ausrufezeichen dahinter setzen! Ich baue gerade an meiner Website herum, auf der ich auch meine Leidenschaft für Worte und Fotografie verheirate … dauert aber noch ein bisschen.
    Ich freu mich, dass ich über die Fotowalkers dies hier entdeckt habe und … vielleicht dann auch mal persönlich in 2024?! Würde mich freuen!

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