Hausboottour über die Mecklenburgische Seenplatte – Ein perfekter Familienurlaub

Entdecke die idyllische Mecklenburgische Seenplatte aus einer völlig neuen Perspektive! Begleite mich auf eine spannende Hausboottour, die mich völlig überrascht und überzeugt hat. Auf Kanälen, Flüsschen und unzähligen Seen fuhren wir von der Müritz über Mirow, Rheinsberg, Himmelpfort und Templin nach Zehdenick. Wir durchquerten dabei unberührte Landschaften, übernachteten vor historischen Schlössern und in malerischen Städtchen. Kurz: Ich nehme dich mit auf einen Familienurlaub, der alle Erwartungen übertrifft. Und der zur Nachahmung unbedingt zu empfehlen ist.

Unsere Tour

Zugegeben. Ich war skeptisch. Freunde hatten uns zu einer Hausboottour über die Mecklenburgische Seenplatte eingeladen. Sie machen das mehrmals jährlich und haben uns immer wieder vorgeschwärmt, wie großartig und entspannend so ein Bootsurlaub sei. Trotzdem hatte die Befürchtung, dass es sich wie eine Flusskreuzfahrt anfühlt, bei der man von Ort zu Ort schippert und dazwischen auf dem Boot festsitzt. Auch der Zeitpunkt Ende März/ Anfang April ließ bei mir zunächst keine große Begeisterung aufkommen.

Ich freute mich auf ein Wiedersehen mit meinen Freunden und beschloss, mich auf das, was da kommen möge, einzulassen. Eine gute Entscheidung, denn meine Befürchtungen waren absolut fehl am Platz. Diese Tour entpuppte sich als absolut richtiger Familienurlaub und war eine perfekte Mischung aus Natur und Kultur.

Start an der Müritz

Unsere Reise begann im Hafendorf Müritz, wo wir unser Hausboot bezogen. Der erste Eindruck war überwältigend: Das Boot war komfortabel ausgestattet und bot genug Platz für uns alle. Nach einer kurzen Einweisung in die Handhabung des Bootes und die Verkehrsregeln auf den Seen durfte ich selbst schnell ans Steuer. Zunächst hatte ich etwas Respekt, merkte aber schnell, dass auch absolute Laien schnell lernen, wie sich so ein Hausboot fährt. Mit derart viel Selbstvertrauen ausgestattet machten wir uns auf den Weg zur ersten Station: Mirow.

Ein Hausboot vom Typ Kormoran 1150. Geeignet für 6 bis 8 Personen im Hafen von Mirow.
Sieht aus wie ein Schuhkarton, fährt sich aber erstaunlich gut und ist mit reichlich Platz für zwei Familien ausgestattet: „Unser“ Hausboot.

Mirow – Kultur und Übernachtung auf dem Boot

In Mirow haben wir direkt auf dem Boot übernachtet, was ein ganz besonderes Erlebnis war. Die ruhige Nacht auf dem Wasser, das sanfte Schaukeln des Bootes – es war einfach traumhaft. Einen traumhaften Sonnenuntergang gab es obendrauf.

Traumhafter Sonnenuntergang am Mirower See
Die Sonnenuntergänge waren auch an trüben tagen oft eien Augenweide

Tagsüber besichtigten wir die Schlossinsel und die beeindruckende Johanniterkirche. Beide Sehenswürdigkeiten boten eine wunderbare Möglichkeit, in die Geschichte und Kultur der Region einzutauchen.

Innenraum der Johanniterkirche Mirow
Innenraum der Johanniterkirche Mirow
Blick in die Fürstengruft Mirow
Blick in die Fürstengruft Mirow

Die Johanniterkirche, auch Schlosskirche genannt, stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde im barocken Stil wiederaufgebaut, nachdem ein Brand 1742 große Teile zerstört hatte. Sie diente als Hofkirche und Grablege der Herzöge von Mecklenburg-Strelitz. Mich haben die prächtige Barockausstattung und die öffentlich zugängliche Fürstengruft tief beeindruckt.

Rheinsberg – Fotomotive bei Nacht

Weiter ging es nach Rheinsberg, wo wir im Stadthafen direkt neben dem Schloss anlegten. Ich kenne den Ort ganz gut. Als ich in Berlin lebte, war ich öfter dort. Das Schloss und das umliegende Parkgelände sind einfach zauberhaft. Bisher bin ich immer über den Landweg hingefahren und war außerdem nur für Tagesausflüge dort. Nun ergab sich endlich die Gelegenheit, Ort, Schloss und Park nachts zu erkunden. Das ließ ich mir natürlich nicht entgehen und war von den stimmungsvollen Licht- und Schattenverhältnissen begeistert. Dass da außer mir niemand rumstiefelte, vergrößerte den Zauber nur noch.

Schloss Rheinsberg im fahlen Mondlicht
Schloss Rheinsberg

Es war ein magischer Moment, allein durch die nächtliche Stille des Parks zu streifen und dabei das Ensemble aus Schloss und Theater im fahlen Mondlicht zu fotografieren.

Himmelpfort – Weihnachtspostamt und Klosterruine

Unsere nächste Station war Himmelpfort, bekannt für sein Weihnachtspostamt und die Ruine des alten Klosters. An der Schleuse machten wir fest und erkundeten das beschauliche Örtchen. Besonders das Weihnachtspostamt, wo jedes Jahr tausende Briefe an den Weihnachtsmann geschickt werden, war ein Highlight für die Kinder. Aber auch für uns Erwachsene. Unmittelbar neben dem Weihnachtspostamt stehen die Reste des alten Klosters.

Die Ruine der Klosterkirche von Himmelpfort. Nachts fotografiert.
Nachts ist es auf dem gelände des ehemaligen Klosters einfach zauberhaft.
Das Weihnachtspostamt von Himmelpfort zur blauen Stunde fotografiert.
Zur blauen Stunde hat man das Weihnachtspostamt im Himmelpfort für sich.

Templin – Der malerische Abschluss

Die letzte Station unserer Reise war das pittoreske Templin. Die Stadt mit ihren gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtmauern und Türmen war ein echter Hingucker. Wir genossen die gemütliche Atmosphäre, bevor wir unser Boot schließlich in Zehdenick zurückgaben.

Das Eichwerder Tor von Templin. Ein erhaltenes Stadttor.
Durch das Eichwerder Tor gelangt man in die sehenswerte Innenstadt von Templin.

Ein Paradies für Naturfotografen

Während unserer Hausboottour hatte ich reichlich Gelegenheit, die beeindruckende Tierwelt der Mecklenburgischen Seenplatte zu fotografieren. Vom Boot aus konnte ich zahlreiche Vogelarten wie Gänse, Eisvögel, Bussarde, Reiher, Haubentaucher, Fasane, Schwäne und Enten beobachten und ablichten. Die unberührte Natur und die ruhigen Gewässer boten perfekte Bedingungen für Naturfotografie, und die Vielfalt der Tierwelt war einfach atemberaubend.

Fazit: Eine Reise voller Natur und Kultur

Die Hausboottour über die Mecklenburgische Seenplatte hat all meine Erwartungen übertroffen. Mehr noch: Sie hat mich absolut überzeugt. Neben den charmanten Städtchen, in denen wir festmachten, bot die Tour atemberaubende Einblicke in die unberührte Natur der Region. Abseits der Orte hatte ich das Gefühl, durch ein Paradies zu schippern. Die zahlreichen Eisvögel, die wir während der Fahrt entdeckten, waren ein besonderes Highlight. Ich habe zuvor in meinem ganzen Leben zusammengenommen nicht so viele dieser türkisblauen Flügelstürmer gesehen wie in dieser einen Woche auf der Müritz.

Für mich steht fest: Ein Hausbooturlaub auf der Mecklenburgischen Seenplatte ist eine perfekte Kombination aus Abenteuer, Erholung und kultureller Entdeckungsreise. Und sicherlich war dies nicht unser letzter Bootsurlaub in dieser wunderschönen Region. Ein großer Dank geht an die Freunde, die uns trotz unserer anfänglichen Skepsis einfach mitgenommen haben.

2 Kommentare

  1. Aaaaaw! Wir haben Euch sehr gerne mitgenommen und würden es auch jederzeit wieder tun! : )

    Eure Südies

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